Das Leben ist dein Spielpartner und es wird nicht müde mit dir immer wieder in eine neue Runde zu gehen. Glaube mir, das Leben hat einen längeren Atem. Oder besser gesagt – es braucht gar keinen Atem, selbst, wenn dir der Atem ausgeht, selbst wenn dein letztes Stündchen geschlagen hat, geht das Leben mit dir im nächsten Leben in eine neue Runde. Solange du dich auf dieses Spiel im Außen einlässt, indem du auf das reagierst, was dir das Leben anspühlt wirst du immer wieder „verlieren“. Du wirst solange „verlieren“ bist du begreifst, dass du selbst das Spiel bist. Dass du selbst mit deinen Gedanken, deinen Reaktionen, deinen anerzogenen Mustern und Glaubenssätzen, deiner Frequenz dieses Spiel erschaffst. Irgendwann hast du so viele Runden mit deinem Spielpartner getanzt, dass du erkennst, dass du eigentlich gegen dich selbst spielst. Gegen deine Ängste, deine Blockaden, deine Vorstellung von Moral und Ordnung.
Denn das Leben ist einfach nur dein Spiegel. Hast du Angst vor etwas – dann zeigt dir das Leben deine Angst. Du ziehst Situationen an, wo du dir immer wieder diese Angst anschauen darfst und das Leben fragt dich – und? Möchtest du dir diese Angst jetzt mal anschauen oder darf ich weiter mit dir spielen und dir diese Angst in einer neuen Situation zeigen?
Man könnte meinen, dass das Leben fies ist. Dass es immer nur Schmerz will, dass es immer nur um „weiter weiter weiter“ geht und niemals darum endlich mal Frieden zu finden. Die Wahrheit ist, dass dein Leben dein bester Freund ist. Nicht die Sorte Freund, mit dem du dich vor der X-box emotional tot machst und der dir wie ein kleines schwaches Hündchen die Wange leckt, wenn du weinst. Verstehe mich nicht falsch – das Leben schickt uns auch Helfer, glückliche Zufälle und es will auch mit uns feiern. Aber es ist eher die Sorte Freund, die einem immer und immer und immer wieder ehrlich sagt, wo der Hase noch im Pfeffer liegt. Nicht um uns zu quälen, sondern damit es uns besser geht, damit wir endlich inneren Frieden und Urvertrauen in uns und unsere Kraft gewinnen.
Und irgendwann verstehst du, dass das Leben, die Menschen und Situationen um dich herum, die du anziehst gar nicht ein lieber Spielpartner sind, sondern eigentlich du selbst. Denn solange wir noch Schmerz, Frustration, Trauer, Wut usw. in uns tragen, solange gehen wir auch noch mit diesen Dingen in Resonanz und ziehen sie in unser Leben. Du wirst so lange einen gewissen Schmerz erleben, bis du verstehst, dass du ihn heilen darfst, dass du ihn fühlen darfst, dass du ihn lieben darfst. Du darfst ihn so sehr lieben, dass du ihn innerlich emporhebst. Denn er ist dein größtes Geschenk. Durch diesen Schmerz zu gehen wird deine größte Kraft freisetzen und du wirst die großartige Erfahrung machen, dass dir nichts mehr Angst macht. Denn eigentlich haben wir ja nur Angst vor der Angst nicht wahr?! Und dir wird auffallen, was für Konstrukte du im Außen gebaut hast, um ja diesen Schmerz von dir weg zu halten, um ihn nicht fühlen zu müssen. Du hast vielleicht immer nach einem Retter gesucht, der die Drachen im außen weghält. Dabei bist du selbst dein Retter und glaube mir, wenn du das einmal fühlen kannst, wirst du merken, wie wundervoll diese Selbstermächtigung ist. Vielleicht hast du dich aber auch abgelenkt mit Arbeit, social media, Netflix, shoppen etc. Ablenkung bedeutet nur, dass dieser Schmerz vertagt wurde, bis zur nächsten Spielrunde. Vielleicht hast du dir versucht Anerkennung zu erkaufen, zu erarbeiten oder zu erschlafen. Du hast versucht ein künstliches Licht auf dich zu werfen, weil dein inneres Licht nicht stark genug ist, diese Wunden in dir zu überstrahlen. Und so bist du fleißig, tapfer und bemüht dich im Außen abzubuckeln. Du bekommst Krankheiten (wenn du Glück hast), die dich dazu zwingen in die Ruhe zu kommen und dir dann endlich diese Ängste anzuschauen, die dann hochkommen. Denn das Leben ist auch nicht immer fies. Es lässt uns schon Arbeiten, unsere Kinder versorgen oder dringliche Dinge erledigen. Aber es findet immer wieder einen Weg die Drachen von der Leine zu lassen, damit du sie dir endlich anschauen darfst. Und glaube mir – es ist ein riesiges Geschenk. Wir verstehen es immer als „Los“/ „Schicksal“ / „grausame Erfahrungen“ / „misslungene Erziehung“ aber es ist in Wahrheit ein Geschenk! Ach was sage ich – es ist unser größter Schatz, unser größter Reichtum. Ein Geschenk, was wir selbst gewählt haben!