Anna Lichtenstein

Das Leben ist dein Spiegel

Das Buch zu innerer Stärke und Charisma

Vorwort

Können wir unsere Außenwirkung verbessern, losgelöst von unseren Überzeugungen, Gefühlen und Ansichten? Können wir selbstbewusst und überzeugend auftreten, wenn wir selbst nicht daran glauben, was wir erzählen? Anna Lichtenstein sagt Nein. Die Arbeit an Stimme, Haltung, Mimik und Gestik ist eine hohe Kunst, aber sie ist bei weitem nicht so wirkungsvoll, wenn wir nicht das fühlen und denken, was wir ausdrücken wollen.

Durch ihre jahrelange Erfahrung als Stimm- und Sprechtrainerin ist Anna Lichtenstein zu einem ganzheitlichen Ansatz gewechselt. Sie arbeitet nicht mehr nur an Dialekt, Stimmklang und Atmung – sie ergründet, woher der gepresste Stimmklang und die zu hohe Atmung kommt. Sie ergründet die Ursachen für eine ungünstige Außenwirkung und mit ihrem Buch nimmt sie den Leser mit auf eine Reise zu seiner wahren Passion – seinen Talenten, seiner Motivation – seinem Kern. Annas Botschaft: Indem wir erkennen, was wir wollen, was uns liegt und wohin wir wollen, können wir auch unser Auftreten neu und authentisch ausrichten, um auch andere Menschen mitzureißen. Annas Buch „Dein Leben ist dein Spiegel“ ist kein Buch für Stimm- und Sprechtraining – es ist die Basisarbeit für ein gutes Auftreten, mit zahlreichen psychologischen und körperzentrierten Ansätzen, für eine mitreißende Außenwirkung. Es ist ein Buch für Manager und Menschen in diversen kommunikativen Berufen, die ihr Publikum, Kunden, Mitarbeiter und Kollegen mitreißen wollen für ihre Ideen.

 Dr. Janine Hofmann

Es geht darum, wer du wählst zu sein!

Kapitel 1

It´s all about the energy

Wieso schreibt eine Stimm– & Präsentationstrainerin über „Energiearbeit“, über Selbstzentrierung – oder auch etwas allgemeiner ausgedrückt – über Persönlichkeitsentwicklung? Letzteres finde ich mittlerweile abgelatscht und viel zu vage ausgedrückt. Unter Persönlichkeitsentwicklung verbirgt sich oft alles und nichts. Immer mehr Menschen sprechen darüber und die Coachingbranche explodiert gerade förmlich. Ich stelle fest, dass am Ende doch jeder seinen ganz persönlichen Blick auf das Thema hat. Die einen verbinden es mit Fitness, die anderen mit Ernährung, die nächsten mit Liebe und Beziehung oder Geld.

Dennoch will ich einen Versuch wagen, dir unter all den Coachings und Beratungen meinen Ansatz vorzustellen: quasi eine Zusammenführung meiner Außenwirkungstrainings, welche auf Persönlichkeitsentwicklung basieren. In meiner Arbeit an der Stimme oder am Präsentationsverhalten stellte ich nämlich immer wieder fest, dass wir nur am Symptom herumschrauben. Ich machte Stimmübungen, ich zeigte den Menschen Präsentationstechniken, aber an ihrer Ausstrahlung änderte sich nur wenig. Ihre Kunden blieben aus oder sie waren schlussendlich dennoch wenig durchsetzungsstark und erfolgreich. Eine lange Zeit spürte ich immer, dass man die „Energie“ ändern muss. Ich hatte von jeher Antennen für die Ausstrahlung von Menschen. Ich konnte sofort eine gesamte Charakteranalyse für mich durchführen, wenn ein Mensch vor mich trat. Ich konnte seine Schwächen und Stärken „lesen“ und ich wusste genau, wo er seine Herausforderungen hat. Ich traute mich eben aber auch sehr lange nicht das Wort „Energie“ oder „Schwingung“ in den Mund zu nehmen. Damals schien mir das zu „esoterisch“ und zu wenig greifbar.

Irgendwann erkannte ich aber:– Es ist nicht esoterisch,– es ist ein psychologischer Fakt. Wenn ich das so klar wahrnehme, dann zumindest unterbewusst auch das Publikum meines Kunden. Die Ursache für eine erfolgreiche Präsentation liegt tiefer als im reinen Jonglieren der Worte und Aussprache. Man nennt es auch „funktioneller Nachvollzug“. Als Kind vollziehen wir das Verhalten unserer Eltern nach. Wir analysieren nicht intellektuell: „Warum macht Mama gerade das, oder warum läuft Mama genau so, oder warum hält sie den Stift genauso?“. Nein, wir ahmen einfach nach. Du merkst das heute noch, wenn jemand gähnt. Du musst sofort mitgähnen. Genau das Gleiche passiert, wenn du präsentierst. Die Menschen ziehen unterbewusst Rückschlüsse auf deine Kompetenz, je nachdem wie frei und leicht du beim Präsentieren sprichst. Bist du eher angespannt oder verkrampft (und das muss gar nichts mit Aufregung zu tun haben, vielleicht hast du einfach Rückenschmerzen), dann wird dein Publikum dich als weniger kompetent einschätzen, einfach, weil du dich selbst unwohl fühlst. Das registrierst du in den meisten Fällen selber kaum, weil du kognitiv mit dem Inhalt deiner Rede beschäftigt bist.

Es überzeugt also nicht derjenige, der die besten Argumente hatte, der am intelligentesten ist, der die Wahrheit spricht oder gute Arbeit leistet. Es überzeugt derjenige, der am souveränsten wirkt!

Das ist ein Gesetz und der Grund, warum Schaumschläger es eine Zeit lang sehr weit bringen. Bestes Beispiel sind auch zahlreiche Coaches, die eine horrende Summe für ihre Arbeit nehmen und mit dem größten Selbstbewusstsein auftreten, um am Ende nicht viel Veränderung zu etablieren. Zumindest wird mir das von meinen Kunden immer wieder erzählt. Es liegt an dem Selbstbewusstsein des Coaches. Er ist einfach in seiner Energie unwiderstehlich. Dazu gibt es diverse Studien. Am eindrücklichsten finde ich den „Dr. Fox Effekt“, der 1973 von amerikanischen Sozialforschern durchgeführt wurde. Man hat sich damals gefragt, wie man einen erfolgreichen Hochstapler erkennt. Man engagierte einen Schauspieler, der vor einem medizinischen Fachpublikum über eine vollkommen frei erfundene Krankheit sprechen sollte. Der Arzt und sein Vortrag wurden erfolgreich gefeiert. Der Schauspieler hieß Michael Fox und die Studie ging als Dr. Fox Effekt in die Geschichte ein.

Ich kann auch aus meiner Erfahrung aus über 15 Jahren Präsentationsbeobachtungen sagen, dass der reine Inhalt, das blanke Wort, nur einen verschwindend geringen Anteil an unserer Message hat. Der Ton macht die Musik! Und woher kommt der Ton? Aus dem Hals, würde man vielleicht zunächst sagen. Und auch ich arbeitete viele Jahre an dem Stimmorgan meiner Kunden und stellte immer wieder fest: Das ist nicht genug. Das ist nicht der Kern. Entsteht unser Wort nicht vielmehr im Kopf? Und wer steuert den Kopf? Ha!

Heute sage ich, dass unsere Gedanken den Körper steuern.

Haben wir Gedanken von Angst, von Stress, von Scheitern, von der Suche nach Anerkennung, von Verkaufsdruck usw., dann wird unser Körper einfach entsprechend gestresst reagieren. Denken wir: „Sei nicht so laut! Drängele dich nicht in den Mittelpunkt! Sei nicht aufdringlich!“, dann wird unsere Stimme ebenfalls sehr zurückhaltend sein. Wir benutzen unsere Stimme nicht mehr entsprechend, sie verkümmert und somit ist sie auch nicht mehr belastbar. Wir werden schnell heiser oder haben einen gepressten unschönen Stimmklang. Ich sage oft, wer sein Auto immer im ersten Gang fährt, der macht es auch kaputt. Und natürlich kann ich meinen Kunden beibringen, wie ihre Stimme kraftvoller wird, aber wenn im Alltag unproduktive Gedankenmuster vorherrschen, wird derjenige einfach nicht lauter sprechen, weil sein inneres System ihm dies verbietet.

Auch das umgedreht positive Beispiel funktioniert. Es gibt genügend objektiv betrachtet „schlechte“ Redner, die z. B. oft Ähm sagen, schlecht gekleidet sind, keine große Show um ihre Worte machen und dennoch hängen die Menschen an ihren Lippen, weil sie einfach von innen heraus strahlen, weil sie wirklich etwas bewegen, weil sie klar sind. Und das Geheimnis dahinter ist nicht, dass sie „einfach“ mit einem goldenen Löffel geboren sind, „einfach“ ein Talent fürs Sprechen hatten oder „einfach“ Glück hatten. Nein! Sie denken schlicht die richtigen Gedanken! Sie denken Gedanken, die sie frei machen, die sie von innen heraus strahlen lassen, die sie überzeugend wirken lassen.

„Da deine Gedanken deine Energie lenken, deinen Fokus lenken, deinen Körper lenken, bestimmst du also entweder bewusst oder durch unbewusste Gedanken, was deinem Publikum gesendet wird.“

Bonus:

Um noch schneller in die Umsetzung zu kommen, findest du in diesem Buch auch einen kostenlosen Bonus. Ich habe dir die wichtigsten Schlagworte in einem Queck-Check für den Alltag zum freien Download zusammen getragen. Du weißt ja: Übung und Wiederholung ist die Mutter allen Lernens. Hole dir einen Coach, der dich erinnert oder sei selbst dein Coach- so habe ich es gemacht. Pinne dir die Headlines an den Spiegel und an deine Türen, erinnere dich immer wieder daran, dass du weiter gehen möchtest und es wird deine neue Realität werden!

„Deine Worte sind unfassbar machtvoll und du wählst, ob du sie wie ein Schießgewehr oder wie einen Nussknacker einsetzt.“

Leserstimme