Eine Möglichkeit gegen Blackouts bei Präsentationen vorzugehen ist die Inszenierung. Soll heißen, dass wir unseren Vortrag wie ein Theaterstück einüben und uns damit ein Sicherheitsnetz bauen. Manche Menschen fragen sich vielleicht, wie Sänger und Schauspieler den vielen Text behalten können. Es liegt daran, dass sie ihr Körpergedächtnis trainieren, indem sie in die Rolle einsteigen und diese dann immer und immer wieder üben. Dabei helfen das Bühnenbild, die Maske und das Kostüm, denn es verstärkt das „in die Rolle einsteigen“. Genau das können wir auch in Präsentationen erreichen.
In die Referentenrolle schlüpfen
Was kann uns helfen in die Rolle des Referenten zu kommen? Die Kleidung natürlich. Zieh dir etwas an, was nicht unbedingt alltäglich für dich ist – mein Tipp, mach dich besonders schick. Auch unsere Körperhaltung kann uns helfen, unseren Auftritt in Szene zu setzten. Schon allein, dass du besonders auf einen guten Stand, die richtige Atmung und Aussprache achtest, kann helfen. Auch der richtige Platz im Raum gibt Sicherheit. Dazu gehört auch sich selbst genug Raum zu nehmen – sich nicht am Stuhl festzukrallen oder die Achseln zusammenzupressen. Nehmt euch den Raum, den ihr braucht.
Einstudierte Vorträge
Die einen lesen ihre Präsentationen ab, die anderen üben sie mit dem Körpergedächtnis. Bei Letzteren trainiert man tatsächlich jeden Satz, jede Pointe, jede Pause. Jedes Wort ist bewusst gesetzt und geübt. Auch die Mimik, die Bewegung im Raum und die Gestik sind für jede Aussage inszeniert.
Authentisch bleiben?
Viele haben Angst, dass sie dann unnatürlich und nicht mehr authentisch wirken, wenn sie ihren Vortrag derart einstudieren. Ich frage dann gern zurück – was bedeutet denn Authentizität? Letztendlich ist es das, was wir täglich tun. Und wenn wir ein neues Verhalten einüben, dann können wir das auch zu „uns“ werden lassen, wenn wir es nur oft genug wiederholen. Außerdem befinden wir uns tagtäglich in unterschiedlichen Rollen – Kinder, Eltern, Freunde, Partner, Kollege, Kunde und eben Redner. Eine einstudierte/r Rede oder Vortrag kann auch sehr unterhaltend und fesselnd auf unseren Zuhörer wirken. Jeder große Speaker „inszeniert“ letztendlich seinen Vortrag, indem er ihn sehr oft übt.