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Das Leben ist ein Spiel, das du selbst erschaffen hast!

Das Leben ist dein Spielpartner und es wird nicht müde mit dir immer wieder in eine neue Runde zu gehen. Glaube mir, das Leben hat einen längeren Atem. Oder besser gesagt – es braucht gar keinen Atem, selbst, wenn dir der Atem ausgeht, selbst wenn dein letztes Stündchen geschlagen hat, geht das Leben mit dir im nächsten Leben in eine neue Runde. Solange du dich auf dieses Spiel im Außen einlässt, indem du auf das reagierst, was dir das Leben anspühlt wirst du immer wieder „verlieren“. Du wirst solange „verlieren“ bist du begreifst, dass du selbst das Spiel bist. Dass du selbst mit deinen Gedanken, deinen Reaktionen, deinen anerzogenen Mustern und Glaubenssätzen, deiner Frequenz dieses Spiel erschaffst. Irgendwann hast du so viele Runden mit deinem Spielpartner getanzt, dass du erkennst, dass du eigentlich gegen dich selbst spielst. Gegen deine Ängste, deine Blockaden, deine Vorstellung von Moral und Ordnung.

Denn das Leben ist einfach nur dein Spiegel. Hast du Angst vor etwas – dann zeigt dir das Leben deine Angst. Du ziehst Situationen an, wo du dir immer wieder diese Angst anschauen darfst und das Leben fragt dich – und? Möchtest du dir diese Angst jetzt mal anschauen oder darf ich weiter mit dir spielen und dir diese Angst in einer neuen Situation zeigen?

Man könnte meinen, dass das Leben fies ist. Dass es immer nur Schmerz will, dass es immer nur um „weiter weiter weiter“ geht und niemals darum endlich mal Frieden zu finden. Die Wahrheit ist, dass dein Leben dein bester Freund ist. Nicht die Sorte Freund, mit dem du dich vor der X-box emotional tot machst und der dir wie ein kleines schwaches Hündchen die Wange leckt, wenn du weinst. Verstehe mich nicht falsch – das Leben schickt uns auch Helfer, glückliche Zufälle und es will auch mit uns feiern. Aber es ist eher die Sorte Freund, die einem immer und immer und immer wieder ehrlich sagt, wo der Hase noch im Pfeffer liegt. Nicht um uns zu quälen, sondern damit es uns besser geht, damit wir endlich inneren Frieden und Urvertrauen in uns und unsere Kraft gewinnen.

Und irgendwann verstehst du, dass das Leben, die Menschen und Situationen um dich herum, die du anziehst gar nicht ein lieber Spielpartner sind, sondern eigentlich du selbst. Denn solange wir noch Schmerz, Frustration, Trauer, Wut usw. in uns tragen, solange gehen wir auch noch mit diesen Dingen in Resonanz und ziehen sie in unser Leben. Du wirst so lange einen gewissen Schmerz erleben, bis du verstehst, dass du ihn heilen darfst, dass du ihn fühlen darfst, dass du ihn lieben darfst. Du darfst ihn so sehr lieben, dass du ihn innerlich emporhebst. Denn er ist dein größtes Geschenk. Durch diesen Schmerz zu gehen wird deine größte Kraft freisetzen und du wirst die großartige Erfahrung machen, dass dir nichts mehr Angst macht. Denn eigentlich haben wir ja nur Angst vor der Angst nicht wahr?! Und dir wird auffallen, was für Konstrukte du im Außen gebaut hast, um ja diesen Schmerz von dir weg zu halten, um ihn nicht fühlen zu müssen. Du hast vielleicht immer nach einem Retter gesucht, der die Drachen im außen weghält. Dabei bist du selbst dein Retter und glaube mir, wenn du das einmal fühlen kannst, wirst du merken, wie wundervoll diese Selbstermächtigung ist. Vielleicht hast du dich aber auch abgelenkt mit Arbeit, social media, Netflix, shoppen etc. Ablenkung bedeutet nur, dass dieser Schmerz vertagt wurde, bis zur nächsten Spielrunde. Vielleicht hast du dir versucht Anerkennung zu erkaufen, zu erarbeiten oder zu erschlafen. Du hast versucht ein künstliches Licht auf dich zu werfen, weil dein inneres Licht nicht stark genug ist, diese Wunden in dir zu überstrahlen. Und so bist du fleißig, tapfer und bemüht dich im Außen abzubuckeln. Du bekommst Krankheiten (wenn du Glück hast), die dich dazu zwingen in die Ruhe zu kommen und dir dann endlich diese Ängste anzuschauen, die dann hochkommen. Denn das Leben ist auch nicht immer fies. Es lässt uns schon Arbeiten, unsere Kinder versorgen oder dringliche Dinge erledigen. Aber es findet immer wieder einen Weg die Drachen von der Leine zu lassen, damit du sie dir endlich anschauen darfst. Und glaube mir –  es ist ein riesiges Geschenk. Wir verstehen es immer als „Los“/ „Schicksal“ / „grausame Erfahrungen“ / „misslungene Erziehung“ aber es ist in Wahrheit ein Geschenk! Ach was sage ich –  es ist unser größter Schatz, unser größter Reichtum. Ein Geschenk, was wir selbst gewählt haben!

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Kennst du deine Wirkung auf Andere?

Ein wunderbares Interview mit Katharina Schenk – Sekretärin vom Thüringer Innenminister – und Kundin bei mir im Stimm- und Sprechtraining. Danke Frau Schenk für Ihre wertvollen Gedanken!

Hallo Frau Schenk – würden Sie sich uns kurz vorstellen?

Als Wahl-Altenburgerin lebe ich seit 2018 mit meinem Mann und unseren zwei Kindern in der Residenzstadt. Aufgewachsen bin ich in Leipzig, hier habe ich – abgesehen von zwei Auslandsaufenthalten – auch die Schule besucht und mein Masterstudium der Philosophie abgeschlossen. Nach beruflichen Stationen im Journalismus und in der Stadtverwaltung in Altenburg bin ich inzwischen beruflich in Erfurt tätig. Als Staatssekretärin im Innenministerium geht es in meiner Arbeitswoche um die Lage der Kommunen in Thüringen. Das ist eine schöne Aufgabe, denn in den Kommunen wird es schnell konkret.

Ich bin schon seit meiner Studienzeit politisch aktiv. Meine politische Heimat habe ich in der SPD gefunden. Gegenwärtig kümmere ich mich ehrenamtlich um die Belange der Kreistagsfraktion im Altenburger Land und bin Vorsitzende meines SPD-Kreisverbandes.

Frau Schenk – sie sind vor kurzem zum zweiten Mal Mutter geworden und nach 2 Monaten sofort wieder in den Berufsstress eingestiegen. Wieso investieren Sie ihre ohnehin schon kostbare Zeit in Stimm-, Sprech- & Präsentationstraining?

Weil es eine wesentliche Grundlage meiner Arbeit ist Dinge verständlich zu präsentieren und durch konstruktive Gespräche Lösungen für oft komplexe oder zumindest vielschichtige Probleme zu erreichen. Es ist sozusagen ein grundlegendes Handwerkszeug und es wäre sträflich ausgerechnet an dieser Stelle zu sparen. Im Gegenteil: Ich bin sogar fest davon überzeugt, dass wir gerade als Politiker: innen zur Kenntnis nehmen müssen, dass das „wie“ weit vor dem „was“ ankommt, wir uns also Lösungsvarianten verbauen, in dem wir schlecht kommunizieren.

Warum wählten Sie lieber das Eins zu Eins- Training, als ein größeres Seminar?

Ich halte es für effizienter, denn die Sprache und Stimme ist doch sehr individuell. So bleibt Raum ganz konkret nur auf mich einzugehen, was die Lernkurve aus meiner Sicht ungemein steigert. Für mich ist es zudem leichter in den Kalender einzupflegen, wenn man die Termine nach den eigenen Arbeitswochen anpassen kann.

Ich habe bereits viele Seminare zu ganz unterschiedlichen Themen in der Gruppe erlebt. Oft ist das auch ein sehr produktiver Prozess, es kommt aber eben ganz auf das Thema an. Wenn es um die konkrete Qualifizierung einer persönlichen Eigenschaft wie der Stimme geht, so halte ich den „von anderen lernen“ bzw. den Gruppeneffekt für sehr überschaubar. Es sind doch oft ganz persönliche Erfahrungen und Angewohnheiten, die einen von einer guten Präsentation oder einem sicheren Auftritt trennen.

Wie hängen ihrer Meinung nach die Stimme und das Sprechen mit der Außenwirkung zusammen?

Die Verbindung lässt sich wohl kaum hoch genug einstufen. Ich höre mir zum Beispiel schon seit meiner frühsten Jugend an, dass ich viel zu schnell spreche, was im Allgemeinen mit Aufregung und Nervosität in Verbindung gebracht wird. Ich war aber meist überhaupt nicht aufgeregt, im Gegenteil, gerade als junges Mädchen war ich eher der Typ „Mir doch egal, was andere denken“ und habe einfach gemacht, was ich für gut hielt –inklusive kunterbunter Haare und Undercut. Die Zuschreibung „aufgeregt, unsicher, nervös“ aber blieb. Das hat mich oft richtig wütend gemacht. Mir wurde an diesem Beispiel sehr deutlich, dass die Art und Weise wie man spricht eine kaum zu unterschätzende Wirkung auf das Gegenüber hat, die man auch nicht durch das was man sagt einfangen kann. Es ist also notwendig zumindest in wichtigen Gesprächssituationen vorher auch zu bedenken, wie man wirkt. Jeder hat ja quasi ein „Normal-Null“ – das für sich zu kennen und dann darauf für folgende Gespräche die richtigen Konsequenzen zu ziehen halte ich für einen wichtigen Prozess. 

Können Sie ein Beispiel aus Ihrem Berufsalltag machen, wo Sie das schon selbst erfahren haben?

Wahrscheinlich könnten die, mit denen ich spreche zur Beantwortung dieser Frage einen ebenfalls sehr interessanten Beitrag leisten. Ich will mal auf ein positives Beispiel eingehen. Im vergangen Jahr haben wir ja hauptsächlich über Videokonferenzen oder Telefonschalten beraten. Das war oft herausfordernd, denn politische Lösungen beruhen auch auf Vertrauen. Da ich quasi gleichzeitig mit der Pandemie meinen neuen Job angetreten bin, kannte ich viele Verantwortungsträger: innen überhaupt nicht und wollte trotzdem gemeinsam mit Ihnen arbeiten. Da bliebt dann nur – Telefon, Videoschalte. Hier habe ich wahrgenommen, dass es trotzdem gelingen kann mit der richtigen Sprechweise die Menschen davon zu überzeugen, dass sie gehört und ihre Probleme und Anregungen aufgenommen werden. Durch Video ist ja alles irgendwie gedämpft, es gibt kein direktes Feedback. Mir hat es sehr geholfen mir das immer wieder zu vergegenwärtigen und dann einfach etwas engagierter und enthusiastischer zu sprechen, als man das vielleicht tut, wenn man jemandem direkt gegenübersitzt und – auch sehr wichtig- Telefonate möglichst zu vermeiden, wenn Videomöglich war. So habe ich über die Monate festgestellt, dass man auch im digitalen Raum Energie verliert.

Wie hat sich Ihr Sprechen im Laufe der Karriereleiter verändert?

Mein Mann findet ich spreche jetzt deutlicher als früher. Laut habe ich eigentlich schon immer gesprochen, aber jetzt ist es für mein Empfinden weniger anstrengend die Lautstärke lang zu halten, was gerade in großen Räumen von Vorteil ist.

Mit der Zeit tritt ja eine gewisse Routine ein. Das hat natürlich seine guten und schlechten Seiten. Einerseits hat jeder eine motivierte und zugewandte Antwort verdient, andererseits gehört es eben zum alltäglichen Geschäft Dinge mehrmals an verschiedene Adressaten zu kommunizieren. Da kommt man vielleicht manchmal etwas gelangweilt rüber, was aber mehr der Wiederholung als dem Thema geschuldet ist. 

Was würden Sie anderen Politikern bezüglich der Stimme und des Sprechens empfehlen?

Ich empfinde es als sehr hilfreich Personen, die thematisch wenig beteiligt sind, also keinen emotionalen Bezug zum Thema haben zu fragen, wie die Rede wirkt. Oft fragt man nur die Menschen, die selbst sehr involviert sind und denen fällt es naturgemäß schwer die Sachen neutral zu bewerten. So ist es zum Beispiel für einen alt gedienten Abgeordneten etwas ganz anderes eine politische Rede im Landtag zu bewerten als für einen Zuhörer am Livestream, der vielleicht aus Interesse für ein bestimmtes Thema eingeschaltet hat. Ich finde es hilfreich zu prüfen „wen will ich eigentlich erreichen“ und dann auch mit denen darüber zu sprechen, was sie verstanden haben. Der Empfänger bestimmt eben zu einem großen Teil die Nachricht. Das ist eine wichtige Erkenntnis.

Haben Sie schon einmal Vorurteile aufgrund der Stimme oder des Sprechens bei anderen aufgebaut, die sich dann nach näherem Kennenlernen revidiert haben?

Wenn auch keine Vorurteile, dann aber zumindest ein gewisses Bild. Gerade jetzt während der Pandemie hat die Stimme ja nochmal eine besondere Bedeutung gewonnen, denn wir haben ja wesentlich weniger persönlichen Kontakt gehabt und ungleich mehr telefoniert.

Auf welche drei Punkte achte Sie bei anderen Menschen beim ersten Eindruck?

Die Augen, den Gesamteindruck der Kleidung und die Hände. Ich kann persönlich viel mit Mode anfangen, aber weniger, weil mich Trends interessieren, sondern weil ich durchaus wahrnehme, dass die Kleidung eine Art ist sich auszudrücken. Sie sagt viel über den Menschen aus, der sie trägt.

Die Augen sind zudem ein wichtiger Faktor für mich, weil man die Augen schwer manipulieren kann. Gerade Personen in Führungsfunktionen sind oft auch Expert:innen im Bereich der Körpersprache. Die Augen hingegeben kann man schwer steuern, ein ehrlicher Blick ist schwer zu imitieren und sagt viel aus.

Früher wäre es der Händedruck gewesen, den ich auch als ganz prägend für den ersten Eindruck empfinde, jetzt achte ich mehr auf die Hände im Allgemeinen. Dabei steht weniger das Aussehen im Fokus, als das, was die Hände tun. Wird rumgespielt mit dem Kugelschreiber, ruhen die Hände entspannt etc.

Was empfehlen Sie jungen Berufseinsteigern bezügliche der Stimme und des Sprechens in Ihrer Branche?

Ich denke es ist wichtig sich zu überlegen, wie man wirken will und – je nach Situation – wie man vielleicht wirken muss. Habe ich eine schwierige Beratung mit lauter Unbekannten vor mir, oder gehe ich heute in ein Meeting mit meinem Team, das ich für eine intensive Woche motivieren möchte, oder ist heute ein Jubiläum, oder der Tag, an dem ich mein Gehalt neu verhandeln will. Es ist gerade am Anfang wichtig sich zu fragen: Wie wirke ich, wenn ich mein „Normal-Null“ abliefere. Und von da aufbauend, kann man sich verschiedene Werkzeuge aneignen mit denen die erwünschte Wirkung erzielt werden kann. Auf jeden Fall lohnt es sich in die eigene Stimme zu investieren, schließlich gehen wir ja auch alle zum Frisör, bevor wir ein Bewerbungsfoto schießen lassen.

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Außenwirkung und Körperspannung, wie hängt das zusammen?

Wie hängt Körperspannung, -fitness und -bewusstsein mit einem positiven Außenauftritt und dem damit verbundenen Erfolg zusammen? Diese Fragen habe ich dem Fitnesscoach Raphael Kiemann von der „Movezone“ gestellt und seine Antworten in einem Blog aufbereitet. Viel Freude damit!

Hallo Raphael, stelle dich und dein Business doch mal kurz vor!

Bewegung ist meine Leidenschaft und seit über 15 Jahren zeige ich nun Menschen, wie sie sich besser, leichter und effektiver Bewegen können, damit Schmerzen schnell gelöst werden und der Körper gesünder, kraftvoller und beweglicher wird.

Inzwischen haben wir uns vom reinen Bewegungstraining hin zum ganzheitlichen Coaching transformiert und unterstützen Unternehmer und Geschäftsführer dabei den kompletten Tag über Energie und Power zu haben.

Dabei ist ein Ziel, dass unsere Kunden einen gesünderen und vitaleren Körper haben und diesen mit der passenden Ernährung versorgen. Das zweite Thema ist, dass wir ihnen zeigen, wie sie ihr Mindset verändern können, um den ganzen Tag mehr Energie zu verspüren, mehr Freude erleben und tiefer Beziehungen führen zu können.

Natürlich wird mit dieser Energie und Power der Umsatz steigen und ebenso das Gefühl noch mehr zu leben und einen positiven Einfluss zu haben.

Inwiefern beeinflusst deiner Meinung nach die körperliche Fitness eines Menschen den ersten Eindruck bei anderen?

Ein gesunder und fitter Mensch hat eine stärkere Anziehung auf andere Menschen, weil sein Körper höher schwingt. Er lächelt öfter und bringt insgesamt mehr Freude mit.
Schau einem gesunden und fitten Menschen in die Augen und du wirst das Strahlen sehen. Das zieht an, wie bei einem kleinen Kind.


Hast du die Erfahrung gemacht, dass erfolgreiche Menschen mehr auf ihr äußeres Erscheinungsbild im Allgemeinen achten?

Ja.
Das hat allerdings nicht damit zu tun, dass sie eitel sind. Sie wissen einfach, wenn ich erfolgreich sein will, dann brauche ich einen Körper der fit, gesund und vital ist, nur so kann ich meine Ziele erreichen.
Und wer regelmäßig trainiert, sich gesund ernährt, auf ausreichend Entspannung und Schlaf achtet, der schenkt seinem Körper viel Aufmerksamkeit. Dies zeigt sich dann auch in der Frisur, der Kleidung, den Schuhen oder den Fingernägeln.
Wieso sollten wir auch unseren Körper schlecht einkleiden und behandeln, wo er doch so viel für uns tut?

Hat Körperspannung einen direkten Bezug auf Erfolg im Business?

Ich definiere Körperspannung als einen aktiven Willensakt -zum Beispiel beim Stabilisationstraining.

Wenn wir von einer aufrechten Haltung sprechen, dann geschieht das durch richtiges Training von alleine, und es wird kaum Spannung benötigt.
Wirkt sich diese aufrechte Haltung positiv auf den Erfolg im Business und Privat aus? Auf jeden Fall.

Gerade in der heutigen Zeit haben viele Menschen Schwierigkeiten wirkliches Rückgrat zu zeigen. Das hängt zum einen mit der körperlichen aber auch der mentalen Einstellung zusammen.

Wer sich regelmäßig um seinen Körper kümmert, wer Herausforderungen angeht und täglich seinen Schweinehund überwindet, der wird aufrechter durchs Leben gehen und erfolgreicher werden, weil er immer wieder aus seiner Komfortzone heraus geht.

Was beeinflusst deiner Meinung nach noch unsere persönliche Außenwirkung und wie können wir sie verbessern?

Den größten Einfluss auf unsere Außenwirkung haben unsere eigenen Gedanken. Sie machen uns zu dem was wir sind.

Dementsprechend ist der erste und einfachste (nicht leichteste) Schritt unsere Gedanken zu verändern.

Wenn wir bewusst auswählen was wir denken, dann kann sich unsere Haltung, unser Auftreten und unsere Außenwirkung schnell verändern. Damit wir das tun können, ist der erste Schritt zu erkennen, dass das, was wir denken, in den seltensten Fällen wahr ist.

Wir können entscheiden wie wir in Situationen agieren wollen oder ob wir nur reagieren. Das ist die wohl größte Fähigkeit des Menschen. Wer das verstanden hat, der hält den Schlüssel zu einer besseren Haltung, mehr Spaß und Freude und einen wahnsinnigen positiven ersten Eindruck in der Hand.

Auf welche fünf Punkte achtest du bei einem Menschen am Meisten, wenn du ihn zum ersten Mal triffst.

Ich schaue immer zuerst auf das Gesicht, in die Augen und checke dann den gesamten Körper.

Fuß, Knie, Hüfte, Rücken, Rumpf, Schulter, Arme, Hände, Nacken- das geschieht ganz unbewusst aus meiner langjährigen Tätigkeit. Ich sehe so schon sehr viel von dem, was der Mensch tut oder auch nicht.

Vielen Dank Raphael für deine Gedanken und dir und deiner Firma alles Gute und viel Erfolg weiterhin!

Kontakt:

Raphael Kiemann

Weinstraße 60

77815 Bühl-Eisental

Telefon: +49 (0)176 – 72 77 08 95

E-Mail: info@move-zone.de

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Kopf leer bei der Präsentation?

Ich glaube fast jeder kennt dieses Gefühl von Blackout oder Leere im Kopf bei oder kurz vor der Präsentation. Die Ursachen dafür können verschieden sein.  Meistens sind wir das Präsentieren einfach nicht gewöhnt, uns fehlt die Übung – der Körper und der Kopf sind überfordert. Manchmal sind wir einfach nicht fit. Dieses Gefühl hatte ich beim Fasten oder kurz nach der Schwangerschaft, dass mein Hirn sich plötzlich verabschiedete und gähnende Leere hinterließ. Oftmals steckt aber noch viel mehr dahinter.

Erziehung und Glaubenssätze beeinflussen unsere Präsentationsfähigkeit

Unsere Erziehung und die damit erlangten Glaubenssätze über uns, spielen eine unfassbar wichtige Rolle beim Präsentieren. Denn beim Vortragen zeigt man sich und seinen Standpunkt und macht sich dadurch auch angreifbar. In uns laufen Programme ab wie beispielsweise – das kannst du doch jetzt so nicht sagen, das interessiert doch keinen. Das braucht doch keiner, das weiß doch jeder oder ich kann das einfach nicht so gut in Worte fassen. Vielleicht hast du auch einen Glaubenssatz zum Thema Verkauf. Ich will den Leuten mit meiner Dienstleistung nicht auf die Nerven gehen, sie fühlen sich bedrängt, wenn ich über mein Angebot spreche, ich will kein Druckverkäufer sein und dabei sollen wir nur mal kurz eine Minute über unser neuestes Produkt sprechen.

Wenn wir unseren Redefluss mit blockierenden Gedanken beschränken

Indem wir persönliche Geschichten einbringen, Details beschreiben, die vermeintliche öffentliche Meinung in Relation zu unserer stellen oder konkretere Beispiele geben, wird unser Gesagtes gleich viel anschaulicher.

Meistens jedoch führen unsere blockierenden Gedanken, die natürlich unterbewusst in uns ablaufen, dazu, dass wir viele interessante Punkte nur anreißen und nie näher beschreiben. Denn: Interessiert ja keinen so genau, das wissen sie ja schon oder das kann man doch gesellschaftlich jetzt so nicht sagen… Wenn wir unseren Redefluss mit blockierenden Gedanken beschränken, dann werden die Präsentationen langweilig, knapp und wenig mitreißend.

Präsentationen, Vorträge und Geschichten werden genau dann interessant, wenn wir ins Detail gehen, wenn wir Beispiele bringen, Erfahrungen berichten, Sichtweisen reflektieren, zwei Standpunkte vergleichen usw. einfach uns zeigen. Unsere ganz persönliche Art, wie wir die Welt sehen zu offenbaren, ist das spannende an diesem Vortrag, denn uns gibt es nur einmal. Niemand sonst kann durch unsere Brille schauen und wir laden mit unserer Präsentation unseren Gegenüber dazu ein, einen Blick in unsere Welt zu werfen. Diese muss nicht mal besonders aufregend, toll, schön oder mitreißend sein. Sie sollte vor allem authentisch sein und mit genügend beschriebenen Bildern gespickt sein, damit wir fühlen können, was du gefühlt hast. Die Welt will echte Menschen mit echten Realitäten und Problemen sehen.

Bleiben wir mal sachlich

„Aber Anna wir tragen ja nun keine Märchengeschichte vor. Wir halten Präsentationen im Businesskontext.“ Und ich sage dir – „gerade da darfst du mehr Persönlichkeit zeigen!“ Nichts ist langweiliger als stupide vorgetragene Fakten. Und deswegen entsteht das berühmte Loch im Kopf. Weil du gar nicht mit dem Herzen dabei bist, weil du nicht frei redest, sondern dich mit deinem eigenen Gedankenkäfig daran hinderst, in einen Erzählfluss zu kommen.

Unterschätze nicht dein Wissen

Dabei musst du noch nicht mal besondere Einblicke in deine Privatsphäre liefern. Oftmals unterschätzen wir unser persönliches Wissen. Das, was für unseren beruflichen Kontext vollkommen selbstverständlich ist, ist für einen anderen aus einem anderen Bereich wertvolle Information. Ich habe lange Zeit zum Beispiel nicht verstanden, warum es Menschen solche Probleme bereitet vor Publikum zu sprechen. Ich komme aus einer Unternehmerfamilie. Mein Vater stand ständig in der Öffentlichkeit und seine Familie somit auch. Ich stand mit sieben Jahren das erste mal auf einer Theaterbühne und bin generell ein sehr extrovertierter Typ. Wenn es aber darum geht, einen Nagel gerade in die Wand zu bekommen oder meine Steuererklärung fertig zu bekommen, sieht das schon ganz anders aus. Eine der Künste beim Präsentieren ist es, sich in die Lage deines Gegenübers hinein zu versetzen und zu reflektieren, welche Informationen sinnvoll und wertvoll für ihn sind. Wenn du unsicher bist, dann frage einfach. Gehe ins Gespräch mit deinem Publikum.

Stelle dich dem Blackout

Was kannst du nun ganz konkret tun, um besser zu werden. Eins ist schon mal Fakt – du wirst nicht besser in dem du immer wieder das Gleiche machst, nämlich unvorbereitet in eine Präsentation gehen. „Hoffentlich ist es gleich vorbei.“ Und hoffen, dass es irgendwann einmal besser wird. Damit übst du nämlich genau diese Situation. Dein ganzes System speichert dies ab, je öfter du genau so vorgehst. Denn unser Körper ist generell eher ein Faultier – er merkt sich- ah so hat das also abzulaufen und dann erhältst du immer wieder das gleiche Resultat.

Mein Tipp: Nimm die Situation als Trainingssituation an. Versuche nicht morgen schon perfekt zu sein, sondern probiere dich aus, lass dir Feedback geben, interviewe dein Publikum! Werde dir deiner Glaubenssätze bewusst und versuche es mit Affirmationen und Afformationen, die du dir immer wieder herbetest oder visualisierst. Affirmation bedeutet  z.B. ich habe etwas zu geben, ich liebe Präsentationen, ich spreche klar und deutlich. Afformationen sind die Vorstufe dazu: wie müsste ich denken, was müsste ich tun, dass ich sagen kann – ich liebe Präsentationen. Reflektiere nach der Präsentation, was gut lief und was du das nächste Mal anders machen willst. Erinnere dich immer wieder daran, woran du gerade arbeitest. Sei quasi dein eigener Coach. Und wenn es dir alleine schwer fällt, dann komm zu meinem Seminar – „Komm aus dir raus- Präsentationstraining“ am 16.09.2021 von 8:30-12:30 Uhr. Seminare sind nicht so dein Ding? Du willst es schneller und persönlicher, dann komm ins eins zu eins Training!

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Was gehört zur Außenwirkung und wie ich sie verbessern kann!

Ob du dich nun privat oder beruflich mit diesem Thema beschäftigst, letztendlich ist es doch für jeden interessant zu wissen, wie man auf Andere wirkt und wie man diese Wirkung ins beste Licht rücken kann.  

In meinen Kurzpräsentationen sage ich manchmal – „Ich bin Trainerin für Außenwirkung und für die akustische Visitenkarte“. Viele Unternehmen müssen sich mit Fragen im Bereich Marketing auseinandersetzen – welches Logo, welche Farben wollen wir in unserem Branding, wie sollte unser „Büro“ oder unser Geschäft repräsentativ sein oder welche Kleidung sollten unsere Mitarbeiter tragen? Natürlich auch, welche Printmedien wollen wir, wie einsetzen und wie wollen wir uns im Internet präsentieren? 

Meiner Meinung nach sind das aber immer erst die zweiten Schritte. Denn Außenwirkung beginnt bei uns. Wir selbst repräsentieren unser Unternehmen, unsere Abteilung, unsere Idee oder unser Geschäft. Für Soloselbstständige ist das meist einleuchtender, als für große Firmenchefs. Ein berühmter Coaching Spruch ist immer wieder – der Fisch stinkt vom Kopf! Alles, was im Unternehmen schief läuft, kann auf die Führung zurückgeführt werden. Im positiven Sinne bedeutet das aber auch, dass die Führung der Leitstern des Unternehmens ist. So wie der Chef morgens ins Büro kommt, so strahlt es auf das ganze Unternehmen zurück. Also überlege dir als Führungskraft genau, was du aussenden willst, wie du wirken willst, bzw. was du von deinen Mitarbeitern erwartest. Denn lebst du selbst Gewohnheiten vor, die du bei deinen Mitarbeitern niemals dulden würdest, dann wundere dich nicht, wenn euer Firmenschiff in eine ungewünschte Richtung segelt. 

Die persönliche Ausstrahlung und Außenwirkung ist demnach meiner Meinung nach federführend für eine erfolgreiche Unternehmensführend. 

Aber was gehört zu unserer persönlichen Außenwirkung eigentlich konkret dazu? 

Es beginnt tatsächlich bei den „oberflächlichen“ optischen Eindrücken. Unser Ersteindruck wird zu über 50% allein durch die Optik beeinflusst. Welche Farben trägst du, wie riechst du, welche Art Schmuck und Kleidung trägst du, kleidest du dich sehr elegant, sportlich, alternativ, nachhaltig, markenbewusst, luxusorientiert oder nachlässig? Hast du ein allgemein gepflegtes Äußeres? Das heißt, sind deine Haare immer perfekt, die Nägel immer frisch manikürt, die Schuhe immer sauber? 

Überlebenswichtig ist auch deine generelle Körperspannung. Wie gerade läufst du? Kommst du aufrecht, dynamisch und selbstbewusst in den Raum geflogen oder schlenderst du, betont lässig oder wie ein Schluck Wasser in den Empfangsraum? Manche Chefs haben auch eine sehr angespannte oder verspannte Körperhaltung und machen den Eindruck, als würden sie die Last des Universums auf den Schultern tragen. 

Auch dein Gesichtsausdruck ist entscheidend für deine Außenwirkung. Hast du immer ein entspanntes Lächeln auf den Lippen oder zeigt dein Gesicht keine Regung? Schaust du eher verbissen und ernst? 

Es mag für dich vielleicht oberflächlich klingen, aber auch dein Gesundheitszustand und deine körperliche Fitness verraten deinen Lebensstil und wirken auf deinen Gegenüber. Nimmst du dir Zeit für dich und deinen Körper, deine Gesundheit? Oder lässt deine optische Erscheinung darauf schließen, dass du zu wenig schläfst, zu viel rauchst und trinkst und dir zu wenig Erholung gönnst. Eine gesunde Work-Life-Balance ist vielen Menschen immer wichtiger und es ist schon lange nicht mehr „cool“ 80 Stunden die Woche zu arbeiten. Möchtest du beispielsweise eher ein jüngeres, dynamischeres Team aufbauen, dann solltest du dafür sorgen, dass du selbst jung und dynamisch auftrittst, denn wir ziehen immer Menschen an, die uns ähnlich sind. 

Achte beim optischen Eindruck auch auf den richtige Körperabstand, auch wenn du deinen Gegenüber sympathisch findest und vertraut mit ihm bist. Zu Zeiten von Corona passiert einem das nicht mehr, aber früher hatte ich als Frau oft Probleme, dass mir Männer zu nahe kamen. Im Sinne von – mir den Raum genommen haben. Meine Erfahrung ist, dass Männer manchmal den korrekten Körperabstand gerade bei Frauen nicht richtig einschätzen können. Achte auf die Signale.  Rutscht dein Gegenüber immer mehr nach hinten im Raum? Das ist ein Zeichen, dass du zu nahe bist und Abstand halten solltest! 

Kommen wir zu akustischen Merkmalen deiner Außenwirkung 

Deine Stimme ist ein sekundäres Geschlechtsmerkmal und ob wir wollen oder nicht, unser Unterbewusstsein analysiert die Stimme des Gegenübers. Höhere Stimmen klingen jünger, verletzlicher, naiver, femininer, sanfter, netter und unerfahrener. Tiefere Stimmen klingen dominanter, durchsetzungsfähiger, leistungsstärker und souveräner. Je nachdem, wie du auftretenwillst, kannst du mit dieser Wirkung spielen.  

Auch deine Aussprache hinterlässt einen Eindruck. Lässt du dir Zeit beim Sprechen? Sprichst du mit Bedacht, sprichst du zu schnell, zu leise, zu vernuschelt? Je klarer unsere Aussprache, desto souveräner unser Auftritt, desto kompetenter wirken wir. Ein Dialekt kann Nähe aufbauen und gleichzeitig total abschrecken, wenn der andere diesen nicht teilt. Der Mensch hat ein natürliches Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Sprechen beide den gleichen Dialekt, dann entsteht ein Gefühl von „Dazugehörigkeit – Wiedererkennung im Anderen“. Das Gegenteil passiert, wenn unser Gegenüber den Dialekt nicht teilt. 

Ähms, Wortwiederholungen, Schachtelsätze, Verhaspeln, nicht die richtigen Worte finden 

Eloquenz – Redegewandtheit – so ein vornehmes Wort. Als junge Studentin hörte ich das Wort – eloquent zum ersten Mal und dachte, mein Gott wie hochtrabend ausgedrückt. Und doch bewundern wir Menschen meistens, die so wunderbar mit Worten spielen können, die einen Wortschatz haben, der souverän, abwechslungsreich und mitreißend ist. Immer auf den Punkt ausgedrückt und Sätze, die man ausgesprochen in ein Buch drucken könnte. Wir alle wollen so reden, die wenigstens können es. Du musst keine gestochen klare Ausdrucksweise haben, um eine treffende Außenwirkung zu haben. Fakt ist aber, dass der inflationäre Gebrauch von Ähms und ein Zusammenreimen von zerstocherten Schachtelsätzen sehr unkonzentriert und unprofessionell wirkt. 

Wie du in den Wald hinein rufst, so kommt es wieder heraus. 

Kommen wir mal zu deinen allgemeinen Umgangsformen. Du wünschst dir einen professionellen, höflichen, ehrlichen, authentischen und offenen Umgang? Dann musst du das selbst so vorleben! Sei es nun vor deinen Mitarbeitern oder auch deinen Kunden. 

Ein Kunde sagte mal zu mir – „Anna, mit dir traut man sich keine Preisverhandlung“. Ich fragte zurück, warum das so sei und er meinte: „ Weil du so klar und straight bist- man zweifelt keine Sekunde an deinem Preis“. Das war ein schönes Feedback für mich und ich war dankbar für diese Wirkung, denn innerlich machte ich mir tatsächlich eine Zeit lang ziemlich viele Gedanken um den richtigen Preis. 

Ich habe auch ein anschauliches Negativbeispiel. In einer Firma begegnete mir einmal ein sehr schroffer Chef, der mir permanent Ansagen machte, sehr kurz mit mir sprach und keinerlei Lob und Nettigkeiten mit mir tauschte. Ich war schrecklich frustriert und auch wütend. Bis ich mich mit den Schattengesetzen auseinander setzte und mir klar wurde, dass ich auch oft kurz und schroff sein kann. Dass ich auch manchmal mit gewissen Menschen kurz angebunden bin und gern mal auf die „höflichen Floskeln“ verzichte. Der Chef ist zwar immer noch kurz mit mir, aber ich habe jetzt mehr Verständnis und kann darüber hinweg sehen.  

Eine andere Firma, ein anderer Chef. „Ich wünsche mir, dass meine Mitarbeiter ehrlicher mit mir sind! Sie halten mich aus allem raus, sie klären es hinter meinem Rücken und sind nicht offen.“ Nach ein paar Gesprächen stellte sich heraus, dass der Chef genau das Gleiche macht. Dass er selbst sein Team nicht in seine Visionen und Pläne einweiht, über sie hinweggeht und mit seiner ehrlichen Meinung über die Arbeitsleistung seiner Mitarbeiter hinter dem Berg hält. „Ich bin doch der Chef, und die anderen die Mitarbeiter!“ Sicher. Aber erwarte von anderen nur, was du selbst erfüllen kannst! 

Außenwirkung ist vielfältig!  

Ihr merkt schon, dieses Thema hat es in sich und kann den ein oder anderen ganz schön erschlagen. Oftmals achten wir auf gewisse Punkte und andere Bereiche fallen einfach durchs Raster und wir wundern uns, warum wir nicht weiter kommen. Wichtig zu wissen ist – deine Firma, deine Mitarbeiter, dein Geschäft aber auch deine Familie, deine Freunde und dein Partner sind dein Spiegel! Du hast das alles in dein Leben gezogen, weil es mit dir entweder in Resonanz gegangen ist, oder du es aufgebaut hast. Das Schöne ist – es liegt an dir das zu verändern. Frage dich also – was will ich erreichen, was wünsche ich mir, was will ich anziehen? Und nimm dir da nicht 10 Punkte auf einmal vor. Überlege dir drei Punkte. Beispielsweise – ich will ein junges, dynamisches, Team, was mitdenkt. Oder – ich will luxuriöse, professionelle und exklusive Kunden. Ich will eine offene, ehrliche und produktive Arbeitsatmosphäre. Und dann überprüfe, ob der äußere Rahmen passt, aber eben auch deine persönliche Ausstrahlung! 

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Der Unterschied zwischen Manipulation und klarer Kommunikation

Kommen wir mal zum Thema Manipulation in der Kommunikation. Ich beziehe mich hier wieder mehr auf den privaten Kontext, weil uns das meist schwerer fällt, als mit beruflichem Abstand.

Manipulation – oh ein böses Wort. Ich dachte immer, dem Gegenüber die Pistole auf die Brust zu drücken, wäre erpresserisch. Sätze wie: „Wenn du das und das nicht machst, dann verlasse ich dich.“, klangen zumindest in meinem Ohr eher kontraproduktiv. Außerdem wollen wir ja nicht, dass derjenige sich ändert, weil wir ihn unter Druck gesetzt haben. Zumindest war es damals meine Interpretation von „unter Druck setzen“. Wir wollen, dass der Andere unsere Bedürfnisse respektiert und achtet, weil er uns liebt, uns im Blick hat und von allein erkennt, dass sein Verhalten nicht gut für unsere Beziehung ist.

Ich hatte mal einen Partner, der ständig mit anderen Frauen chattete und dann auch noch prahlerisch verkündete, dass diese sich in ihn verliebt hätten. Verletzend bis zum geht nicht mehr! Aber den Satz „schreib nicht mehr mit anderen Frauen“, hielt ich für erpresserisch und maßregelnd. Ich dachte mir – ich bin doch nicht seine Mutter, die ihm vorschreibt, was er zu tun und zu lassen hat – wie unsexy. Ich wollte, dass er erkennt, dass er mich liebt und zwar ohne Bestätigung von anderen. Ich sagte also, dass mich das sehr traurig macht und verletzt, aber dabei blieb es.  Und sein Flirten mit anderen blieb auch. Ich durfte lernen, dass genau dieses Verhalten Manipulation von mir war. Ich wollte durch meine Art des „Nichts Sagens“ erreichen, dass er selbst erkennt, wie cool und liebenswert ich bin. Und genau das ist Manipulation. Es bedeutet, ich mache etwas (oder gerade nicht), weil ich eine bestimmte Reaktion vom Gegenüber möchte. Hätte ich gesagt „das hört auf, oder ich bin weg“, dann wäre das die ehrlichste Ansage gewesen, die ich hätte geben können. Mein Expartner hätte die Wahl gehabt sich zu entscheiden, wie er weiter vorgeht.

Ich sehe mich noch, wie ich damals darüber brütete: „wenn ich das mache, dann wird er wohlmöglich das machen und wenn ich das mache, dann wird er so und so handeln.“ Super manipulativ. Das was ich als „wie die Mutter maßregeln“ (ich gebe zu damit habe ich ein persönliches Thema) verstand oder wie Erpressung, wäre „nur“ eine klare Ansage von mir gewesen, denn Verlassen habe ich ihn letztendlich doch und das kam für ihn, wie aus heiterem Himmel.

Das war also mein kleiner „Run through“ durch meine Erkenntnisse zum Thema „innere Wahrheit“. Mich interessiert sehr, was du darüber denkst, welche Erfahrungen du dazu gemacht hast, denn auch ich denke, dass man nie ausgelernt hat und ich möchte mich diesbezüglich gern auch weiterentwickeln. Scheib mir gern und wenn du Probleme hast deine klaren Worte mit fester Stimme und starker Körpersprache zu äußern, dann arbeiten wir gern an deiner „Ansprechhaltung“ ;-).

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Grenzen ziehen im beruflichen Kontext.

Jeder hat wahrscheinlich Bereiche, wo es ihm leichter fällt sich klar auszusprechen. Bei mir ist das im beruflichen Bereich. Ich kann da sehr gut sagen, was für mich passt und was nicht. Mir hilft dort der emotionale Abstand zum Kollegen. Sollte es dir allerdings nicht so gehen, dann ist dieser Blog genau richtig für dich.

Was können Grenzüberschreitungen im beruflichen Kontext sein? Auch hier gibt es vermeintliche Kleinigkeiten, wie – die Kollegen Quatschen zu laut, der Kollege überzieht immer wieder bei der Mittagspause, Termine werden nicht eingehalten, Kollegen kommen zu spät zum Meeting usw. Und natürlich auch größere „Grenzüberschreitungen“ – zu viele Überstunden, zu wenig Gehalt, harscher Umgangston, ich brauche ein neues Büro oder die Zusammenarbeit mit XY scheitert aus persönlichen Befindlichkeiten.

Meine erste Empfehlung sind natürlich die typischen Standard Kommunikationsempfehlungen wie – reden, reden, reden. Ich- Botschaften, Problem ansprechen, Wunsch äußern, zuhören und nachfragen, interessiert bleiben, den Standpunkt des anderen verstehen wollen und dabei nicht automatisch verteidigen. Meiner Erfahrung nach ist das bei 90 % der Menschen im beruflichen Kontext erfolgreich, da man wie bereits erwähnt einen emotionalen Abstand zum Gegenüber hat (anders als bei partnerschaftlichen Beziehungen). Wenn man geübt in gewaltfreier  Kommunikation ist, dann erntet man in den seltensten Fällen emotionale Ausbrüche beim anderen. Sollte es aber dazu führen, dass du durch deine „bemühte Art“ nicht ernst genommen wirst, weil du „nur“ redest und keine körperlich nachvollziehbare Grenze deinerseits folgt (ließ dazu bitte den Blog: Warum „versteht oder reagiert“ unser Partner nicht?), dann musst du klarer werden.

Was meine ich damit? Manche Menschen reagieren nicht auf Worte, sie müssen deine Grenze spüren. Das hat die unterschiedlichsten Ursachen und ist meist nicht böse gemeint, von deinem Gegenüber. Er kann deine Grenze einfach nicht ernst nehmen und verstehen.

Wie kannst du beruflich „körperlich“ nachvollziehbare Grenzen ziehen?

Zum einen durch deine Körpersprache – das klingt jetzt logisch, aber viele neigen immer wieder dazu, trotz „Territoriummissbrauch“ immer noch lieb und nett zu lächeln, sanft und leise zu sprechen, sich geduckt zu „präsentieren“. Also, wenn dir etwas nicht schmeckt, dann zeige es mit deiner Stimme und deiner Körpersprache. Dein Gegenüber denkt sonst, dass doch alles in bester Ordnung ist und nimmt dich einfach nicht ernst.

Der nächste Punkt ist – stelle ein Ultimatum!

„Mir ist der Respekt meiner Grenze so wichtig, wenn wir da nicht eine Lösung finden, dann muss ich gehen oder mich leider beruflich von Ihnen trennen.“ Dieses Ultimatum würde ich natürlich erst aussprechen, nachdem eine klare Kommunikation erfolgt ist, auf welche nicht reagiert wurde. Wichtig ist, dass es nicht bei einer leeren Drohung bleibt. Sage ganz klar, bis wann eine Veränderung eingetreten sein muss und wie diese auszusehen hat. Mache einen Termin! Und revidiere diesen Termin nur aus triftigen Gründen. Mache jetzt schon einen Besprechungstermin für den Tag des Ultimatums!

Mir fällt auf, dass es hier oft zwei Phänomene gibt. Die einen, die einfach gehen, ohne die Grenze vorher ausgesprochen zu haben –  das ist schade, denn so nimmt man seiner Firma oder seinem Kooperationspartner die Chance zusammen zu wachsen. Gleichzeitig nimmst auch du dir die Chance zu sehen, was passiert wäre, wenn ein Zusammenwirken sich erfolgreich gedreht hätte. Schließlich hast du ja auch Schweiß und Nerven hier gelassen.

Das zweite Phänomen ist der Mitarbeiter, der bei jeder Stresssituation laut im Büro verkündet, dass er kündigen wird und es nicht tut. Vielleicht wird er auch tatsächlich irgendwann gehen, aber ernst genommen wird er dadurch leider nicht. Im Gegenteil, je öfter er das androht, desto weniger kommt es beim Gegenüber an. Es vermittelt sich eher ein hysterischer und unzurechenbarer Eindruck. Und so willst du garantiert nicht bei deinem Vorgesetzten rüber kommen.

Körperliche Grenzen mit Kollegen können sein, dass man keine „Gefälligkeiten“ mehr macht, falls das vorher der Fall war. Möglich wäre auch einen Mediator dazu zu holen, um die Ernsthaftigkeit der Grenze zu signalisieren. Die dritte Möglichkeit ist, dass man sich gezwungen sieht eine höhere Instanz dazu zu nehmen, da die Kommunikation bisher gescheitert ist. Damit meine ich nicht „Petzen vorm Chef“! Sondern ein gemeinsamer Termin mit allen Beteiligten vor dem Arbeitgeber, um eine Aussprache zu fördern.

Solltest sich dann immer noch nicht an deine Grenze gehalten werden, dann gilt auch hier loslassen. Dann ist das nicht die Arbeitsumgebung, in der du glücklich wirst.

Machen wir ein Beispiel. Nehmen wir an du arbeitest in einem Team aus drei Mitgliedern. Du bemerkst nach einiger Zeit, dass du den Großteil der Arbeit selbst erledigst, dass Termine nicht eingehalten werden, Ausreden herbei gezogen werden oder du deine Kollegen vielleicht sogar als ungeeignet für die Aufgaben einschätzt. Gleichzeitig merkst du aber, dass deinem Chef diese Situation nicht auffällt oder er deine Kollegen aus persönlichen Gründen „deckt“. Eine schwierige Situation. Das erste ist natürlich diese Situation offen anzusprechen und wirklich den Standpunkt des Gegenübers zu verstehen –  nach dem Motto – ich bin ok und du bist ok. Nicht verurteilen! Solltest du damit nicht weiter kommen, dann versuche dir einen Mediator dazu zu holen und dort deine „Schmerzen“ zu erläutern. Ich beobachte oft, dass gerade im beruflichen Kontext sich immer nur an Zahlen, Daten, Fakten gehalten werden. Persönliche Befindlichkeiten aber viel zu kurz kommen. Mag sein, dass deine Kollegen nicht so schnell und so gut ausgebildet sind, wie du, aber letztendlich ärgert dich nicht dieser Fakt, sondern, dass du die meiste Arbeit machen musst und am Abend vollkommen erschöpft bei deinem Partner ankommst. Wenn ihr mit einem Mediator nicht weiter kommt, da er beispielsweise  keine Entscheidungsgewalt hat, dann muss euer Vorgesetzter zum Mediator werden. Es erfordert Mut ein offenes Gespräch zu führen, aber etwas anderes bleibt dir nicht übrig! Und dann sei klar und mache ein Ultimatum. Du benötigst eine Arbeitserleichterung bis Ende des Monats, sonst siehst du dich gezwungen eine andere Arbeit zu suchen.

Warum fiele trotzdem bleiben?

Sehr sehr viele Menschen bleiben in unzumutbaren Situationen stecken, weil sie die Konsequenzen fürchten. Weil gerade keine bessere Alternative zur Hand ist. Weil es ja schon noch geht. Und klar, manchmal ist es finanziell so knapp, die wirtschaftliche Lage so ungewiss  oder andere Vorteile in dieser Situation so attraktiv, dass man nicht gehen möchte. Aber dann mach dir ganz bewusst, dass du gerade einen Kompromiss lebst und niemand dafür verantwortlich ist, außer dir! Mach dir klar, dass du immer eine Wahl hast und dich in voller Verantwortung dafür entschieden hast, diese unbefriedigende Situation „auszuhalten“. Vielleicht hilft dir auch die Frage, was dir im Moment das Wichtigste im Leben ist. Ist es wirklich die Karriere und das Geld oder eher deine Familie und deine Gesundheit? Diese Frage stellt man sich, wenn man im Hamsterrad feststeckt, viel zu selten. Welcher Mensch will ich heute sein? Welches Leben möchte ich führen und sicher gehört dazu auch mal – etwas durchzustehen, aber bedenke, wie hoch der Preis ist, den du zahlen willst!

Manchmal hilft es schon sich bewusst zu machen, dass DU SELBST entschieden hast in dieser Situation zu bleiben. Oftmals fühlt man sich dann vom Gegenüber schon gleich gar nicht mehr so sehr angegriffen, denn man hat ja bewusst gewählt.

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Wie mit der Reaktion des Gegenübers umgehen, nachdem wir unsere Grenzen gezogen haben?

Ganz ehrlich – für mich eine persönliche Königsdisziplin, die mich oft total fertig gemacht hat. Ich bin extrem empathisch für die Befindlichkeiten anderer und litt oft schlimmer an meiner selbst gezogenen Grenze als mein Gegenüber, weil ich den Schmerz der anderen körperlich und emotional fühlen kann. Was machen wir, wenn unsere Grenze bedeutet, dass wir dem anderen verdammt weh tun? Die Antwort lautet: Gar nichts! Denn die Reaktion unseres Gegenübers liegt in seiner Verantwortung und seiner Lernaufgabe. Denn oftmals kommen immer zwei Menschen zusammen – einer, der lernen muss Grenzen zu setzen und einer der lernen muss Grenzen zu akzeptieren.

Selbstredend spreche ich hier nicht von respektlosen,  zerstörerischen oder kriminellen Handlungen. Es geht mir eher um Themen, wie – ich möchte, dass wir in getrennten Betten schlafen, ich will mich trennen, ich will alleine in den Urlaub fahren, ich möchte, dass du mich mehr im Haushalt unterstützt, dass ich zwei freie Abende in der Woche habe, dass du klingelst, bevor du ins Haus kommst, dass du respektierst, dass ich gerade müde und kaputt bin und mit dir diese Situation lieber morgen bespreche, wenn ich mehr Energie habe; dass du mich aussprechen lässt usw.

Nach meiner Erfahrung gibt es nun zwei Reaktionen. Die erste, die mir etwas seltener begegnet, aber doch auch vor kommt – mein Gegenüber ist überrascht, findet mich etwas seltsam und sehr sensibel, aber hat kein Problem meine Grenze zu respektieren. Das überrascht mich dann oft selber und ich sage mir – war ja gar nicht so schwer.

Die zweite Reaktion – unser Gegenüber wird emotional. Er weint, schreit, wird aggressiv oder bockig, zieht sich komplett zurück oder verlässt uns sogar. Wichtig für dich ist dann – das darf so sein, es ist ok, dass der andere so reagiert. Versuche nicht zu intervenieren. Lass es so stehen. Denn wir vermeiden ja oft den Mund aufzumachen, weil wir diese emotionalen Eskapaden verhindern wollen. Weil wir nicht wollen, dass der andere so ist. Aber es ist absolut ok – es sei denn es gibt körperliche Gewalt oder grenzwertige Reaktionen, die du nicht akzeptieren kannst, wie Erpressung oder Missbrauch – das ist natürlich eine ganz andere Kategorie. 

Gehen wir mal davon aus unser Gegenüber wird bockig, weint oder wird fahrig. Du akzeptierst diese Reaktion und machst dann aber keine Relativierungen. Du gehst nicht von deiner Grenze weg. Du lässt sie stehen und lässt deinen Gegenüber seine Reaktion alleine bewältigen, denn das ist nicht deine Aufgabe. Er ist selbst verantwortlich für seine Emotionen, denn du hast lediglich (bitte respektvoll) deine Grenze gezogen, damit Verantwortung für dein Leben und Wohlbefinden übernommen und gut für dich gesorgt. Du musst dich jetzt nicht um ihn kümmern, deine Grenze aufweichen, du schreist nicht zurück, du bockst nicht, weil er bockig ist, du bleibst offen, wenn er sachlich mit dir darüber sprechen will und verstehen will, wieso.

Oftmals bedeutet das – gehen zu müssen. Verlasse den Raum, denn sonst wirst du wieder zum Wohltäter. Zu Beginn erinnere ich mich, dass ich oft selbst weinend hinter der Tür stand und die Welt verfluchte, wieso ich Auslöser für diese Reaktion bin. Fakt ist aber – dein Gegenüber hat es in der Hand selbst zu entscheiden, wie er auf Situationen reagiert. Manche haben ein Verhalten von „emotionaler Erpressung“ so verinnerlicht, dass sie jedes Mal, wenn man nur den kleinsten Schritt in die eigene „Freiheit“ nimmt, mit Liebesentzug (emotionaler Erpressung) „bestraft“ wird.

Ein Tipp – versuche dich zunächst an Menschen, die dir nicht ganz so nahe stehen, wo deine Mitgefühlantennen nicht so extrem anschlagen. Und schaue, was passiert.

Erfahrungsgemäß reagieren Menschen, die emotionale Erpressung als Muster konditioniert haben, weiter so, aber es wird nach und nach weniger heftig. Vielleicht ist es irgendwann nur noch ein trauriger Blick, statt einer saftigen Standpauke. Denn sie merken, dass ihr Verhalten nicht zu ihrem gewünschten Ziel führt. Ihr Ziel ist es nämlich, dass du dich bitte um ihre verletzten Gefühle kümmerst – aber wie gesagt –  es ist nicht deine Aufgabe!

Deine Aufgabe ist es bestmöglich für dich zu sorgen, für deine Bedürfnisse einzustehen, dich um deine unverheilten Emotionen zu kümmern und somit anderen nicht mehr aufzubürden, dass sie sich um dich zu kümmern haben. UND natürlich auch mit den Grenzen anderer umzugehen und dich dann um deine emotionale Reaktion zu kümmern.

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Warum Storytelling ? II

Oxytocin für eine gute Geschichte

Habt ihr schon mal bemerkt, dass Bilder mit kleinen Kätzchen oder kleinen Babys besonders oft geliked werden und für die meisten Menschen beruhigend und versöhnlich wirken? Das liegt an dem Hormon Oxytocin, was wir ausschütten bei diesen Bildeindrücken. Es bewirkt, dass wir Vertrauen, Mitgefühl, Verbundenheit, Großzügigkeit und Empathie empfinden – wie finden es „einfach“ süß.

Natürlich können wir nur selten kleine Katzen oder Babys in unserer Businessgeschichte ins Spiel bringen, wenn wir nicht gerade für Katzen- oder Babynahrung werben. Aber Empathie ist ein großes Stichwort. Wir müssen es schaffen, den Protagonisten unserer Geschichte transparent werden zu lassen in seinen Handlungen. Unser Publikum wird erst mit unserer Story mitfiebern, wenn die Beweggründe unseres Helden nachvollziehbar werden, wenn seine Ziele und Antreiber klar sind. Schaffen wir es, dass unser Publikum sich in die Lage unseres Protagonisten hineinversetzen kann, dann kann es sogar passieren, dass der Zuhörer schwitzende Hände bekommt und sein Herz schneller schlägt. Er ist voll und ganz involviert und verfolgt gebannt die Lösungssuche des „Helden“. Diese kann dann zum Vorbild für das Kauf- und Handlungsverhalten unseres Publikums werden.

Identifikation mit dem Redner

Ein wunderbarer Effekt von gutem Storytelling ist nicht nur, dass sich das Publikum mit dem „Helden“ der Geschichte identifizieren kann, sondern auch, dass das Publikum Empathie für den Redner aufbaut.

Wir Menschen leben von sozialen Beziehungen. Wenn wir die Geschichte eines Fremden hören, seine Handlungsgründe, seinen Lebensweg und seine Ziele, dann können aus Fremden Freunde werden, einfach, weil wir anfangen unseren Gegenüber zu verstehen. Wir müssen uns dann noch nicht einmal wirklich mit unserem Gegenüber identifizieren.

Ein CEO im Anzug kann es in einer Motivationsrede vor 500 Werksmitarbeitern schaffen, wenn er transparent seine Beweggründe und seine inneren und äußeren Herausforderungen darlegt, Verständnis und Empathie für seine Ziele zu erzeugen.

Die sogenannten Spiegelneuronen schalten unsere unbewussten Hirnaktivitäten gleich, je stärker und je länger eine Geschichte uns festhält. Je eindringlicher wir an eine Story gekoppelt sind, desto mehr Emotionen und Einfühlungsvermögen wird beim Publikum erzeugt und das nicht nur hinsichtlich der Geschichte, sondern auch auf den Erzähler.

Es lohnt sich also an seinen Vortrags- und Präsentationstechniken zu arbeiten!

Gute Geschichten führen zu aktivem Handeln

Ein paar relativierende Aussagen vorweg. Nicht jede Geschichte hat auf jeden Zuhörer den gleichen Effekt. Wir alle haben unterschiedliche Erfahrungen, Erziehung und kulturelle Hintergründe und reagieren auf gewisse Schlüsselwörter mit unterschiedlichen Reizen und Reaktionen. Fakt ist aber, je mehr Cortisol, Oxytocin und Dopamin eine Geschichte bei unserem Gegenüber ausgeschüttet wird, desto eher ist er bereit mehr Geld für ein Produkt oder eine Dienstleistung auszugeben. Aber einfach nur eine Reihe von emotionalen Bildern mit Hundewelpen und krebskranken Patienten abzubilden bewirkt noch keine gute Story. Der Spannungsbogen, die Konflikte und Krisen sind genauso wichtig, wie die empathische Bindung an die Charaktere.

Wenn man sich die Frage stellt, welche Handlung Geschichten bewirken, sollte man sich vielleicht zunächst damit beschäftigen, warum überhaupt Geschichten erzählt wurden. Ein kleiner Exkurs in die Zeit der Höhlenmalerei kann dabei sehr aufschlussreich sein. Unsere Vorfahren haben sich unter anderem dort verewigt, um ihre Erfahrungen festzuhalten. Sie sollen uns warnen, vorbereiten oder auch erinnern. Geschichten sind also wie eine Art Handlungskatalog für Situationen, in die wir einmal geraten könnten und sie dienen als Motivation sich nun auch einmal in solch eine Situation zu begeben. Gute Storys können demnach bewirken, dass wir in die Startlöcher rutschen das mental Erfahrene nun auch einmal selbst auszuprobieren.

Kommen wir zu Fakten

Hormone und Empathie – vielleicht ist das dem einen oder anderen doch etwas zu ungenau. Deswegen hier nun ein Beispiel was sich auf direkte Umsatzzahlen bezieht. In einem Experiment wurden bei Ebay (nachzulesen bei Miriam Rupp – Storytelling für Unternehmer) verschiedene Ramschprodukte verkauft (Eimer, JoJo, Fliese, Panflöte usw.). Der Wert der Kleinstartikel belief sich auf 1,29 US-Dollar. Es wurden professionelle Autoren engagiert, die sich eine erdachte Geschichte zu den Artikeln überlegten und somit den Verkaufswert auf 2700 % steigerten. Man kann sagen, dass die Differenz zwischen Ein- und Verkaufspreis den objektiven Wert der fiktiven Geschichte darstellt.

Eine Panflöte aus Plastik hatte beispielsweise einen Einkaufswert von 1 US-Dollar und wurde durch eine Geschichte auf 63,50 US-Dollar erhöht. Hier die gekürzte Fassung:

Ich war Botschafterin in einem kleinen afrikanischen Land. Der Prinz dieses Landes ritt zwei Tage auf einem Kamel, um sie mir zu überreichen. Ich habe keine Ahnung, wo er sie herhatte. Sie lieben dort Plastik. Ach was sage ich. Plastik war dort eine richtige Revolution (Miriam Rupp – Storytelling für Unternehmer).

Wenn dich Handwerkszeug zum Storytelling interessiert, dann setze dich gern mit mir in Kontakt!

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Warum Storytelling ? I

Eine große Herausforderung in unserer Zeit ist es, sich in einem Meer an Reizüberflutung von der Masse abzuheben. Eine Möglichkeit, wie uns das gelingen kann, sind gute Geschichten. Denn Markentreue und Aufmerksamkeit nehmen in der heutigen Gesellschaft rapide ab. Mit emotionalen und gut erzählten Geschichten schaffen wir es nicht nur, uns von der Masse abzuheben, sondern auch unsere Kunden emotional zu binden.

Was wir noch mit Storytelling erreichen können:

  • Wir drücken keine Botschaften auf, sondern ziehen Interesse an.
  • Wir halten unsere Gegenüber länger im Bann, statt nur kurzfristig Aufmerksamkeit zu erzielen.
  • Geschichten bewirken Handeln durch Inspiration, statt Lethargie durch Informationsüberflutung.

Wir brauchen Geschichten

Lasst uns eine kurze Expedition durch das menschliche Gehirn machen. Denn bei der Wirkung von Geschichten auf unser Gehirn müssen wir nicht ausschließlich einem guten Bauchgefühl folgen. Es gibt tatsächlich wissenschaftlich nachweisbare Wirkungsanalysen.

Unser Gehirn ist auf Geschichten gepolt. Wir brauchen sie, um unsere Umwelt zu begreifen, zu erinnern und zu planen. Sie wirken auf unsere Erinnerungen, Handlungen und Einstellungen.

Der Fokus bei der Flut an Information ist mittlerweile die größte Herausforderung für unser Gehirn. Wir nehmen laut Miriam Rupp (Storytelling für Unternehmen) täglich über 10.000 Werbebotschaften auf. Hinzu produzieren wir noch 2000 Tagträume, wenn wir unsere Gedanken schweifen lassen. Wenn wir nun einer Geschichte folgen, dann sinkt die Zahl der Tagträume auf null – wir tauchen in die Geschichte ein und sind auf den Verlauf fokussiert. Wir verfallen in einen hypnotischen Zustand, der uns hilft, die Aufmerksamkeit zu halten. Wir lieben also nicht nur Geschichten, wir brauchen sie sogar.

Wir behalten mehr Informationen, wenn sie in Geschichten verpackt sind.

Im Gegensatz zu aufgelisteten Fakten wecken Geschichten größere Areale unseres Gehirns. Dies ermöglicht uns die blanken Fakten, um ein vielfaches besser zu behalten (22-mal mehr). Zum Beispiel wird bei einer PowerPoint Präsentation mit gelisteten Punkten das Sprachzentrum aktiviert. Wir verstehen die Wörter. Dabei bleibt es aber auch schon. Bei einer Geschichte werden auch die Teile im Gehirn aktiviert, die für das Erleben der Story notwendig sind. Wenn von einem frisch gebackenen Osterkuchen die Rede ist, dann wird der Teil des Gehirns aktiviert, der für Geschmack und Geruch zuständig ist. Selbst der motorische Kortex kann mittels Spiegelneuronen angeregt werden, wenn über eine körperliche Bewegung berichtet wird. Dank Storytelling vollziehen wir das Erzählte nach, als ob wir die beschriebene Geschichte tatsächlich erlebt hätten.

Glücksgefühle wecken mit Storytelling

Was bewegt uns, einen 90-minütigen Film, ein 5-minütiges YouTube Video zu schauen oder gefesselt bei einem Vortrag zuzuhören? Spannung heißt das Stichwort. Das dort erzählte zieht uns in den Bann. Doch was bedeutet das genau? Interessant ist ein Blick auf unsere Hormonausschüttung während des Spannungsbogens einer Geschichte. Entscheidend dabei ist das Stresshormon Cortisol, was vermehrt ausgeschüttet wird, wenn die Geschichte durch Konflikte und Krisen seine Entwicklung nimmt. Unser „Überlebensmodus“ schüttet in diesen Momenten Cortisol aus, um als belastend empfundene Situationen zu bewältigen, in dem wir die Ruhe bewahren und die Konzentration halten.

Der Grund warum wir es lieben emotional aufregende Geschichten zu hören, liegt aber vor allem in der Auflösung des Konflikts. Die „Entspannung“ der Krise lässt uns Dopamin ausschütten und unser Belohnungszentrum im Gehirn aktivieren. Das Happy End macht uns glücklich und optimistisch.

Damit ist es möglich, eine lange Aufmerksamkeitsspanne aufzubauen, wenn die Geschichte eine mitreißende Handlung und spannende Charaktere vorweisen kann. In Zeiten sinkender Markentreue und mangelnder Fokussierungsmöglichkeiten sind gute Storys ein wichtiges Werkzeug.

Emotionale Bindung mit Storytelling

Neulich wurde ich in meinem Coaching darauf angesprochen, dass es in Zukunft keine Verkäufer mehr geben würde, dass es nicht mehr notwendig wäre sich in den Kunden „einzuspüren“, denn es würde ja jetzt eh alles online verkauft! Weit gefehlt! Denn gerade online können wir das Konzept des Storytellings besonders gut anwenden, da wir unzählige Plattformen in Form von Videos, Kurzpräsentationen, Bildern und Texten nutzen können. Und da gilt es vor allem (!) sich in die Bedürfnisse, Wünsche, Probleme und Gefühle des Kunden einzuspüren. Und im Schritt davor muss man diese erkennen, verstehen und danach redegewandt kommunizieren. Mitreißende Geschichten, Charaktere und gute „Erzähler“ bieten uns eine tolle Möglichkeit den Kunden emotional an uns zu binden. Dabei ist Empathie eine der wichtigsten Sozialkompetenzen für ein Unternehmen. Über Geschichten können wir Vertrauen und Identifikation aufbauen.

Versuche deinen Kunden zu lieben und du kannst gar nicht anders, als dich in seine Welt einzufühlen. Tauche ganz in seine Lebenswirklichkeit ein, sieh dein Unternehmen aus seinen Augen. Du wirst automatisch die richtigen Worte und Lösungen für deinen Lieblingskunden finden.