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Erfolg des Stimmtrainings III

Wovon hängt der Erfolg des Stimmtrainings ab? Teil III (III)

Stresspegel:

Ein nicht zu unterschätzender Punkt, nicht nur in der
Stimmbildung, sondern generell in der Persönlichkeitsentwicklung,
ist der Stresspegel. Unter Stress kann man vielleicht kurzfristig
sehr leistungsfähig sein, aber für eine dauerhafte Veränderung und
Festigung der Stimme ist er eher hinderlich. Ich empfehle meinen
Klienten, mit dem Stimmtraining nicht erst zu beginnen, wenn der
Termin der Präsentation unmittelbar bevorsteht. Denn unter
Leistungsdruck fällt man oft in alte Gewohnheiten zurück und hat
schlichtweg nicht die Nerven, Neues auszuprobieren oder sich gar mit
der Stimme auf Experimente einzulassen.

Für das Stimmtraining sollten Sie sich Zeit nehmen, um maximal
davon profitieren zu können.

Auch die Uhrzeit des Unterrichts spielt eine Rolle für den
Lerneffekt. Legen Sie den Termin für Ihr Stimmtraining nicht ans
Ende eines langen Arbeitstages, wenn Sie schon müde sind und den
Kopf voller Dinge haben. Überlegen Sie, wann Ihr persönliches
Leistungshoch am Tag ist. Bei den meisten Menschen liegt diese Zeit
zwischen 9.00 und 12.00 Uhr bzw. zwischen 14.00 und 17.00 Uhr. Betten
Sie Ihren Unterricht in diese Zeit ein, wenn es Ihnen möglich ist.

Kontinuität des Unterrichtes:

Ein letzter Faktor für den Erfolg im Stimmtraining ist die
Kontinuität des Unterrichts. Gerade am Anfang hat man das Gefühl
auf tausend Sachen gleichzeitig achten zu müssen. Aber meine
Erfahrung zeigt, je gründlicher gerade zu Beginn gearbeitet wird,
desto schneller kommt man zu guten Ergebnissen. Ich empfehle
mindestens einmal in der Woche mit dem Stimmbildner zu trainieren und
bestenfalls jeden Tag seine Übungen zu Hause für sich zu
wiederholen.

Sind die Grundlagen gefestigt, kann auch in größeren
Wochenabständen (aller 2 bis 3 Wochen) trainiert werden. Bei meinen
Studenten mache ich oft auch die erfreuliche Beobachtung, dass sich
das Antrainierte über die Semesterpause, welche leider mit fast drei
Monaten sehr lange ist, gefestigt hat. Das Unterbewusstsein hatte
Zeit, die neuen Eindrücke zu verarbeiten. Und oft kommen die
Studenten mit neuem Schwung und neuen Impulsen in den Unterricht
zurück.

Zum Schluss:

Beim Stimmtraining verhält es sich leider nicht wie bei dem
Zerteilen von Holzscheiten. Zur Erinnerung hier noch einmal
Einsteins Worte: „Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei
dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht.“ Wir werden in der
Stimmbildung keine handfesten Ergebnisse mit nach Hause tragen. Der
Erfolg liegt auf einer anderen Ebene.

Ich verspreche Ihnen, dass Sie sehr
viele Erfahrungen sammeln werden in Bezug auf Ihren Körper und Ihre
Stimme. Sie werden Veränderungen in Ihrer Persönlichkeit
feststellen. Mit einer stabilen und sicheren Stimme, werden Sie auch
in Ihrer Wirkung, in Ihrer Präsenz und Ihrem Auftreten stabiler und
sicherer. In jedem Falle können Sie selbstbewusster, authentischer
und überzeugender kommunizieren. Sie werden lernen, dass man nicht
nur einen Inhalt präsentiert, sondern auch die ganze Persönlichkeit,
zu welcher der Körper – und vor allem die Stimme – einen großen
Teil beitragen.

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